Ausstellungseröffnung mal anders

Bad Berleburg. Die LandArt-Fotoausstellung „Alles aus dem GRÜNEN und WEISSEN Bereich – The Making of“ von Vera Lauber wurde am Montag in den Räumen der Volksbank Wittgenstein eG virtuell eröffnet.

Bereits im März sollte die Vernissage zur aktuellen Ausstellung von Vera Lauber stattfinden. Stattdessen schmücken die Kunstwerke der Berleburgerin zwar das erste Obergeschoss der Volksbank Wittgenstein, aber für Besucher sind diese nicht zugänglich. „Aufgrund der aktuell geltenden Abstands- und Hygieneregel kann die Ausstellung vor Ort leider nicht besucht werden“ so Kai Wunderlich, Vorstand der Volksbank Wittgenstein. „Es ist sehr Schade, aber die Gesundheit unserer Angestellten und auch unserer Kunden steht im Vordergrund“ so Wunderlich weiter.

„Die LandArt-Fotoausstellung bleibt bis zum 15. September in der Hauptstelle der Volksbank und ich hoffe, dass diese in naher Zukunft öffentlich zugänglich ist“ führt Vera Lauber fort. „Ich habe mir aber auch überlegt, wie ich die Zeit bis dahin überbrücken möchte und so kam die Idee einer virtuellen Ausstellungseröffnung“ erzählt Lauber freudig. Unterstützung erhält die Künstlerin auch von dem Bildhauer Herbert Kleinbruckner, bekannt als Gautam. Beide sind Mitglieder der Wittgensteiner Kunstgesellschaft, welche in diesem Jahr ihr 40. Jubiläum feiert.

„Das Besondere dieser Arbeit ist die Entwicklung im Prozess. Die Kunstwerke entstehen an einem Ort in der Natur aus der Situation heraus.“ Erläutert Vera Lauber. Sie verwendet überwiegend die vor Ort vorhandenen Naturmaterialien, selten auch, wie bei dem Kunstwerk „Blaue Windsäcke“, Fremdmaterialien, welche nach Abschluss der Arbeit wieder aus der Natur entfernt werden.

Die LandArt-Fotoausstellung in der Volksbank Wittgenstein in Bad Berleburg ist nicht die erste Ausstellung von Vera Lauber, jedoch die erste, die die Entstehung – „The making of“ - der LandArt-Kunstwerke mit Texten und ergänzenden Fotos zeigt.

„Der Begriff LandArt ist entstanden als Begriff für den Widerstand gegen herkömmliche Kunst und deren Ausstellung“, so Gautam. „Die Kunst von Vera Lauber kann als Environmental Art verstanden werden“, erläutert Gautam, „hier geht es um Ergänzungen oder beinahe zärtliche Teilnahme dessen was vorkommt, mit Form, Farbe und Bewegung. Sie sind für einen Moment spannend und verändern sich im Verlauf der Zeit und Witterungsumstände wie Regen und Wind.“

Das Kunstwerk „Blaue Windsäcke“ erinnert an die Werke Andi Goldsworthy’s „Leaning into the wind“. Vera Lauber hat für dieses Kunstwerk blaue Müllsäcke so auf einer Kuppe in Zierenberg befestigt, dass diese von dem Wind prall gefüllt werden und im Wind tanzen. Befestigt mit den Zugbändern an den vorhandenen Disteln, waren keine weiteren Materialien notwendig.

An das afrikanische „Bao-Spiel“ und auch das japanische Brettspiel „Goa“ erinnert das Kunstwerk „Vogelbeere trifft Sand“. Die mit Eimern ausgehobenen Kuhlen im Sand hat Vera Lauber spielerisch mit orangenen Beeren gefüllt.

Das Bild „Sandspirale bei Ebbe“ erinnert an das Yin und Yan, das Weibliche und das Männliche, konkav und konvex. „Diese Formen existieren sehr häufig in der Landschaft“, so Gautam.

„So lange die Ausstellung nicht vor Ort für Besucher geöffnet werden kann, werden wir jede Woche ein bis zwei Bilder der Ausstellung auf instagram und facebook präsentieren“, kündigt Kai Wunderlich an.

Neben den LandArt-Fotos von Vera Lauber sind im Foyer der Volksbank Wittgenstein in Bad Berleburg auch die Fotos ihrer LandArt-Osternestaktion 2020 zu sehen. Vielen Dank allen kleinen und großen Künster*innen für die Teilnahme und Zusendung ihrer Fotos!

Das Video und die Fotos sind auf folgenden Plattformen zu finden:

instagram und youtube: @vera.lauber.landart
instagram und facebook: @volksbankwittgenstein